Alter Friedhof


Errichtung/Datum: 2. Mai 1859
Baugeschichte: 1860 Bau der Zeremonienhalle; 1904 Schließung des Friedhofs, Anlage des neuen jüdischen Friedhofs in der Karlstettnerstraße; 1935 Abriss der Zeremonienhalle, 1936 Teilung des Grundstück: westlich Gräberareal, östlich Weidefläche.
NS-Zeit: 1938 „Arisierung“ durch die Stadt St. Pölten; Übernahme der Grabsteine durch die städtische Friedhofsverwaltung – der Verbleib der Steine ist unbekannt; 1943 Errichtung einer Baracke für den gegenüber liegenden Kindergarten.
Rückstellung:1953 Rückstellung an die IKG Wien als Rechtsnachfolgerin der IKG St. Pölten; 
1968 Abriss der Baracke.
Renovierung: Nach 1968 Errichtung eines Gedenksteins durch die IKG Wien; Pflege der Rasenfläche
Adresse: Teufelhoferstraße, heute Pernerstorfer Platz



Geschichte

Der alte jüdische Friedhof St. Pölten wurde 1859 angelegt und 1860 eine Zeremonienhalle errichtet. Bis zu seiner Schließung 1904 fanden 583 Beerdigungen statt. Die hier begrabenen Personen konnten aus den erhaltenen Sterbematriken der IKG erschlossen werden. 1935 erfolgte der Abriss der alten Zeremonienhalle und das Grundstück wurde geteilt: westlich lagen die Gräber, östlich entstand eine Weidefläche.

Projekt zur Neugestaltung 

Seit Jahrzehnten ist der alte jüdische Friedhof nur eine ummauerte, mit Bäumen bepflanzte Rasenfläche. Einzig der unauffällige Gedenkstein weist auf die frühere Funktion als Begräbnisort von 583 Menschen hin.

2010 konzipierten die Historiker Georg Traska (Wien) und Christoph Lind (St. Pölten) ein Projekt, um diesen vergessenen Ort wieder in das Bewusstsein der Stadt zu rücken. Im Zentrum stehen der Grabstein und seine rituelle Bedeutung sowie die wechselvolle Geschichte des Friedhofs. Ein Grabdenkmal mit allen Namen soll die Verstorbenen in das kollektive Gedächtnis zurückholen und deren Nachfahren ein Gedenken am Ort der Gräber ermöglichen. 



Liste der Verstorbenen

Hier finden Sie Namen und Todesdaten der am alten jüdischen Friedhof Beerdigten.