Philipp Eltbogen wurde 1891 geboren. Er diente im Ersten Weltkrieg und wurde mit der Großen Silbernen, der Kleinen Silbernen und der Bronzenen Tapferkeitsmedaille sowie der Verwundetenmedaille dekoriert. Seine Verletzungen machten ihn zwischen 35% und 45% zum Kriegsinvaliden. Ab Mitte der zwanziger Jahre übte er in Pyhra das Schlosser- und Mechanikergewerbe aus. Er war auch Zeugwart und Fahrzeuglenker der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. In Pyhra gab es viele illegale Nationalsozialisten und dementsprechend viele Parteimitglieder nach dem „Anschluss“. Einer von diesen, Anton Waldbauer, hatte in der „Österreichischen Legion“ gedient und war „Blutordensträger“ der Partei. Der Geschäftsgang in der Schlosserei wurde ab März 1938 immer schlechter. Zudem hielten es die Schuldner der Eltbogens nicht mehr für notwendig, ihre Schulden auch zu bezahlen. Die Familie wusste nicht mehr, wovon sie leben sollte. Blanka Eltbogen erhielt glücklicherweise von Verwandten aus Budapest Lebensmittel geschickt. Eines Tages brachte das Fuhrunternehmen Meidl eine Gruppe von Nationalsozialisten aus Pyhra zur Schulung nach St. Pölten. Am Heimweg blieb die Gruppe beim Haus der Familie Eltbogen stehen und schrie „Jude verrecke“ und ähnliches. Schließlich musste Philipp Eltbogen den Davidstern an seiner Geschäftstür anbringen. Darunter hängte er seine Frontauszeichnungen, die er nach dem Protest einiger Nationalsozialisten wieder entfernen musste. Die Eltbogens trafen sich mit Walter Weiss aus Wald, Dr. Szigeti und Otto Wellisch aus Harland, sowie mit den Verwandten von Blanka, den Brüdern Gelb aus Ratzersdorf, um ihre Situation zu diskutieren. Es ist anzunehmen, dass bei diesen Treffen verschiedene Fluchtmöglichkeiten sowie die Perspektiven des „Hierbleibens“ erörtert wurden. Im Jänner 1939 verkaufte Philipp Eltbogen die für seinen Beruf notwendigen Gerätschaften und Waren an den Altmannsdorfer Schlosser Alois Ebenhöh, bei dem er ab dem Verbot seiner Gewerbeausübung bis zur Übersiedlung nach Wien am 29. April 1940 als Gehilfe arbeitete. Kurz vor der Abreise, er wohnte noch in seinem Haus, erteilte er dem Fuhrwerksunternehmer Anton Pruckner aus Pyhra den Auftrag, die maschinelle Einrichtung seines ehemaligen Betriebes an den St. Pöltner „Tonöfen- und Sparherderzeuger“ Anton Schilling zu liefern. Das Haus in Pyhra wurde von Engelbert und Eleonore Stolzlederer aus Perersdorf „arisiert“. Die Eltbogens übersiedelten nach Wien in die Lindengasse im siebenten Bezirk. Philipp Eltbogen wollte das Land verlassen, was jedoch auf Grund der Behinderung seiner Tochter Katharina, sie war an Kinderlähmung erkrankt und gehunfähig, nicht einfach war. Philipp und Blanka Eltbogen sowie die beiden Töchter Gertrude und Katharina wurden am 15. Februar 1941 nach Opole deportiert und dort ermordet.
Philipp Eltbogen was born in 1891. He served in the First World War and was decorated with the Large Silver Medal, the Small Silver Medal, the Bronze Medal for Valour and the Medal for the Wounded in Action. His injuries made him a war invalid between 35% and 45%. From the mid-twenties, he worked as a locksmith and mechanic in Pyhra. He was also the equipment keeper and vehicle driver for the local volunteer fire brigade. There were many illegal National Socialists in Pyhra and correspondingly many party members after the “Anschluss”. One of these, Anton Waldbauer, had served in the “Austrian Legion” and was a “blood medallist” of the party. Business in the locksmith's shop deteriorated from March 1938 onwards. In addition, the Eltbogens' debtors no longer considered it necessary to pay their debts. The family no longer knew how to make a living. Fortunately, Blanka Eltbogen received food from relatives in Budapest. One day, the haulage company Meidl company brought a group of National Socialists from Pyhra to St. Pölten for training. On the way home, the group stopped at the Eltbogen family's house and shouted “Jude verrecke” and the like. In the end, Philipp Eltbogen had to put the Star of David on his shop door. He hung his front medals underneath, which he had to remove again after some National Socialists protested. The Eltbogens met with Walter Weiss from Wald, Dr Szigeti and Otto Wellisch from Harland, as well as with Blanka's relatives, the Gelb brothers from Ratzersdorf, to discuss their situation. It can be assumed that various escape options and the prospects of “staying here” were discussed at these meetings. In January 1939, Philipp Eltbogen sold the equipment and goods necessary for his profession to the Altmannsdorf locksmith Alois Ebenhöh, with whom he worked as an assistant from the time he was banned from practising his trade until he moved to Vienna on 29 April 1940. Shortly before his departure, still living in his house, he gave the haulage contractor Anton Pruckner from Pyhra the order to deliver the mechanical equipment of his former business to the St. Pölten “Tonöfen- und Sparherderzeuger” Anton Schilling. The house in Pyhra was “aryanised” by Engelbert and Eleonore Stolzlederer from Perersdorf. The Eltbogens moved to Lindengasse in the 7th district of Vienna. Philipp Eltbogen wanted to leave the country, but this was not easy due to the disability of his daughter Katharina, who had polio and was unable to walk. Philipp and Blanka Eltbogen and their two daughters Gertrude and Katharina were deported to Opole on 15 February 1941 and murdered.