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Egon
Süss
08.07.1909
Wien
01.08.1938
Gandesa
Schlosser
Stumpergasse 50/1/5, Wien
Lederergasse 8, Josefstraße 47, Herzogenburgerstraße 2a, Viehofnerstraße 18a, Schießstattring 8, Wagramerstraße 8, Grenzgasse 6 (alles St. Pölten), Garmingstein, Bruck a.d. Mur, Moderbruck, Timmersdorf, Krems
Illegale Auswanderung nach Spanien, schloss sich den Regierungstruppen an und starb bei einem Gefecht
Benedikt
Elsa
Biss

Egon Süss wurde am 8. Juli 1909 in Wien geboren und lebte in St. Pölten, Untere Wagramerstraße 8. Im Jahr 1935 trat er der zu diesem Zeitpunkt verbotenen Kommunistischen Partei bei: ”Im Herbst 1935 hat Schafranek [Johann] den Egon Süss getroffen, mit ihm über die Arbeitslosigkeit gesprochen und ihm gesagt, dass er Mitglied der KPÖ sei, aber außer Beiträge zahlen sich in keiner Weise zu betätigen brauche. Süss hat darauf dem Schafranek gesagt, daß er, wenn er sich sonst nicht betätigen brauche, auch Mitglied werden und die Beträge zahlen wolle. Schafranek antwortete darauf, er werde sich erkundigen. Er hat dies auch einem Funktionär der KPÖ, den er nur unter dem Namen ,Seppl‘ kennt, mitgeteilt und über dessen Auftrag von Süss ab Oktober 1935 bis Jänner 1936 die Mitgliedsbeiträge eingehoben und bis auf die letzten Monate abgeführt.” Nach dem Aufdecken der Hintermänner schritt die Polizei Anfang Februar 1936 gegen die kommunistische Organisation im St. Pöltner Gebiet, die mit ungefähr 400 Mitgliedern die stärkste und aktivste kommunistische Bewegung in Niederösterreich bildete, ein: ”Die Erhebungen in St. Pölten gestalteten sich anfangs aus dem Grunde ungemein schwierig, weil das von der Wiener Zentralstelle an die Deckadressen eingelangte Material vielfach durch mehrere Hände ging, bevor es an den eigentlichen Destinatar gelangte und jede dieser Mittelspersonen den weiteren Nachforschungen die größten Schwierigkeiten in den Weg legte. […] Weiters konnte auch der arbeitslose Schlossergehilfe Egon Süss (geb. am 8. Juli 1909 in Wien, zuständig nach St. Pölten, mosaisch, ledig, wohnhaft in St. Pölten, Untere Wagramerstrasse 8) […] überführt werden, Postsendungen für Friedrich Müller [den Gebietsleiter der kommunistischen Partei] in Empfang genommen und an ihn weitergeleitet zu haben.” 1936 wurde Egon Süss zu vierzehntägiger Arreststrafe verurteilt; das Oberlandesgericht Wien erhöhte das Strafausmaß am 6. Juni 1936 jedoch auf einen Monat Arrest. Am 8. Februar 1937 meldete der Sicherheitsdirektor für Niederösterreich, daß Egon Süss gemeinsam mit Franz Kapeller, Franz Hainzl, Viktor Reither sowie Josef und Franz Käfer unter dem Vorwand eines Skiausfluges in die Schweiz gefahren seien. Tatsächlich hätten sie sich in Spanien den Reihen der Regierungstruppen angeschlossen. Süss wurde Mitglied der XI. Brigade im 2. Bataillon ”Hans Baiumler” [!]. Max Frank schrieb einen Bericht über den Einsatz dieser Truppe in der Zeit vom 26. Juli bis zum 6. August 1938: ”[…] Der physischen und moralischen Zustand der Einheit war nicht immer derselbe. Während den ersten Märschen, die Kameraden sollten Tag und Nacht, da keine Transportmöglichkeit bestand, das ganze schwere Material selbst tragen, und deshalb waren sie sehr müde. Den Mangel an Schuhen und alpargata [Stoffschuhe] hat das Übel noch vergrössert, und das war einer der Gründe, daß einige Befehle nicht mit Genauigkeit durchgeführt wurden. Das hat man bestätigt in den Tagen, wo die Arbeit am härtesten war, die gefolgt waren von einem Nachtmarsch nach einer anderen Position, und die Kameraden wollten nur mehr leichte und nötige Sachen tragen. Man mußte das restliche Material entsprechend ihrem Zustand unter die Kameraden verteilen. Das war die Ursache, weshalb die Märsche etwas langsamer von statten gingen, wobei schärfste Disziplin angewandt wurde, um sie gut durchzuführen. […] Durch einen Granatvolltreffer hatten wir in unserer Einheit 4 Tote, 2 Schwerverwundete und 3 Leichtverwundete. Diese haben nach Anlegen der Verbände ihren Dienst weiterverrichtet. Ebenso sind zwei Leute vermißt. […] Es war das erste Mal, daß viele Kameraden dieser Einheit an die Front gingen, ohne oder mit wenig Instruktion, deshalb kann man sagen, daß die Arbeit gut war.[…] In den vorigen Tage vor der Flusskreuzung hat man eine Besprechung mit dem Chef der Kompagnie und dem Leutnant Egon Süss durchgeführt, wo man den genauen Arbeitsplan fixiert hat […] Wegen unvorhergesehenen Gründen hatten wir ein Materialmangel, der auch Nerviosismus [!] verursacht hat. Zum Beispiel [ist] der Kamion [Lastkraftwagen] mit Reservematerial einige Tage lang verschwunden. Der Grund dafür ist, so wie der Verantwortliche des Magazins erklärt, dass es unmöglich war die Brücken zu gebrauchen, und auch die Angst des Choferen [Chauffeurs] vor die Aviatuon [Flugzeige] und Artilleriebeschiessung. Auch war ein Grund dafür, dass das Material zu alt war (Telephone und Draht) und nicht gut funktionierte […].” Egon Süss fiel am 1. August 1938 in Gandesa.

Egon Süss was born on 8 July 1909 in Vienna and lived in St. Pölten, Untere Wagramerstraße 8. In 1935, he joined the Communist Party, which was banned at the time: “In autumn 1935, Schafranek [Johann] met Egon Süss, talked to him about unemployment and told him that he was a member of the Communist Party, but that he did not need to be active in any way apart from paying contributions. Süss then told Schafranek that if he didn't need to do anything else, he wanted to become a member and pay the contributions. Schafranek replied that he would make enquiries. He also informed a KPÖ functionary, whom he only knew by the name 'Seppl', of this and collected the membership fees from Süss on his behalf from October 1935 to January 1936 and paid them except for the last few months.” At the beginning of February 1936, after uncovering the people behind it, the police took action against the communist organisation in the St. Pölten area, which was the strongest and most active communist movement in Lower Austria with around 400 members: “The riots in St. Pölten proved to be extremely difficult at the beginning because the material sent from the Vienna central office to the cover addresses often passed through several hands before it reached its actual destination and each of these intermediaries created the greatest difficulties for further investigations. [...] Furthermore, the unemployed locksmith's assistant Egon Süss (born on 8 July 1909 in Vienna, responsible for St. Pölten, Mosaic, single, living in St. Pölten, Untere Wagramerstrasse 8) [...] was found to have received mail for Friedrich Müller [the regional leader of the Communist Party] and forwarded it to him.” In 1936, Egon Süss was sentenced to fourteen days' imprisonment; however, the Vienna Higher Regional Court increased the sentence to one month's imprisonment on 6 June 1936. On 8 February 1937, the security director for Lower Austria reported that Egon Süss had travelled to Switzerland together with Franz Kapeller, Franz Hainzl, Viktor Reither and Josef and Franz Käfer under the pretext of a skiing trip. In fact, they had joined the ranks of the government troops in Spain. Süss became a member of the XI Brigade in the 2nd Battalion “Hans Baiumler” [!] Max Frank wrote a report on the deployment of this troop in the period from 26 July to 6 August 1938: “The physical and moral condition of the unit was not always the same. During the first marches, the comrades had to carry all the heavy equipment themselves day and night, as there was no means of transport, and so they were very tired. The lack of shoes and alpargata [cloth shoes] added to the misery, and this was one of the reasons why some orders were not carried out with precision. This was confirmed in the days when the work was the hardest, which were followed by a night march to another position, and the comrades only wanted to wear light and necessary things. The remaining material had to be distributed among the comrades according to their condition. This was the reason why the marches were somewhat slower, and the strictest discipline was applied in order to carry them out well. [...] A direct hit by a shell caused 4 casualties in our unit, 2 seriously wounded and 3 lightly wounded. They continued their service after the bandages were put on. Two people are also missing. [...] It was the first time that many comrades of this unit went to the front with little or no instruction, so it can be said that the work was good [...] In the days before the river crossing, a meeting was held with the head of the company and Lieutenant Egon Süss, where the exact work plan was fixed [...] Due to unforeseen reasons, we had a shortage of material, which also caused nervousness [!] For example, the kamion [lorry] with reserve material disappeared for several days. The reason for this, as the person in charge of the magazine explained, was that it was impossible to use the bridges, and also the choferen's [chauffeur's] fear of aviation and artillery fire. Another reason was that the equipment was too old (telephones and wire) and did not work well [...]." Egon Süss fell in Gandesa on 1 August 1938.



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