Martha Keil
6.3.2017
Erster Workshop, 15. 2. 2017

Am ersten  Workshop am 15. Februar im Hiphaus St. Pölten nahmen zwar nur fünf Personen teil, doch ihre Informationen und Fragestellungen waren hochkarätig. Eine Teilnehmerin brachte tatsächlich den sprichwörtlichen Korb voll mit Fotos und Dokumenten mit. Sie hatte ein Haus erworben, dessen Eigentümerin aus der jüdischen Familie Pilpel stammt – von dieser Familie wussten wir bisher nur, dass eine Tochter in sog. „privilegierter Mischehe“ überlebt hatte. Auf Grundlage dieses bereits sehr gut vorsortierten Privatarchivs fanden die Historiker Christoph Lind und Philipp Mettauer in den Online-Datenbanken weitere Familienmitglieder. Zwei wurden Opfer der Shoa, eine Frau wurde im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet.

Jede/r Teilnehmer/in kam mit einer persönlichen Forschungsfrage zum Workshop, sei es zu einem verschollenen Familienmitglied, sei es zur ehemaligen SA-Siedlung in St. Pölten oder zur „Arisierung“ eines Hauses in der Nachbarschaft. Um alle diese Anliegen intensiv zu diskutieren und zu recherchieren, reichte kaum die Zeit. Die Teilnehmerzahl war zwar klein, der Ertrag aber überaus hoch. Lassen Sie sich inspirieren und kommen Sie zum nächsten Workshop am 14. März und 18.00 ins Bildungshaus St. Hippolyt!

Foto: Dr. Philipp Mettauer und Dr. Christoph Lind mit einer Teilnehmerin des 1. Workshops bei der Sichtung der mitgebrachten Materialien © Injoest

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