Österreich weigerte sich lange Verantwortung für seine Beteiligung am Nationalsozialismus zu übernehmen, womit ein würdiges Gedenken an dessen Opfer nicht möglich war. Als Konsequenz auf die Waldheim-Affäre 1986 setzte eine Erinnerungskultur ein, die im sogenannten „Bedenkjahr" 1988 und in der Entschuldigung bei den Opfern durch Bundeskanzler Franz Vranitzky 1991 gipfelten. Neben der offiziellen und staatlichen Erinnerung gab und gibt es eine Vielzahl von wissenschaftlichen und privaten Interventionen, um auf die dunklen Momente unserer Geschichte hinzuweisen.

Das Institut für jüdische Geschichte Österreichs ist ein wichtiger Träger, Organisator und Motivator solcher Projekte und hat in den vergangenen dreißig Jahren neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Österreichs wesentliche Beiträge zur Sichtbarmachung des jüdischen Erbes, sowie der Vertreibung und der Ermordung der St. Pöltner Jüdinnen und Juden geleistet.